Aktivitäten der .lkj) Sachsen-Anhalt im Bereich „Bürgerschaftliches Engagement in Sachsen-Anhalt“
1. Projekte und Initiativen
a) Freiwilligendienste in Kultur und Bildung
Unter der Dachmarke Freiwilligendienste in Kultur und Bildung befinden sich bei der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. – .lkj) Sachsen-Anhalt – die nationalen Freiwilligendienstformate Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur (FSJ Kultur) und der Bundesfreiwilligendienst (BFD) Kultur und Bildung. Menschen engagieren sich bis zu 12 Monaten in Einrichtungen Sachsen-Anhalts im Bereich Kultur und Bildung, erhalten ein Taschengeld, werden pädagogisch begleitet und in ihrer Persönlichkeitsbildung unterstützt. Im Zyklus 2011/2012 engagierten sich 70 und im Zyklus 2012/2013 66 Jugendliche in diesem Format. Der BFD Kultur und Bildung ist altersoffen. Seit August 2011 koordiniert die .lkj) Sachsen-Anhalt dieses Format und hat seitdem 25 Freiwillige in der Trägerschaft. Mit den internationalen Freiwilligendienstformaten Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD), dem Europäischen Freiwilligendienst (EFD) und dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „weltwärts“ wurden im Zyklus 2011/2012 insgesamt 17 Jugendliche aus Sachsen-Anhalt in gemeinnützige Einrichtungen im Ausland entsendet. Seit dem 01.09.2011 wurden 25 Einsatzstellen im FSJ Kultur über ESF-Mittel gefördert, vor allem der ländliche Raum im Norden Sachsen-Anhalts soll dadurch gestärkt werden.
www.fsjkultur-lsa.de und www.weltwaerts.jugend-lsa.de
b) Das Zeitensprünge-Projekt
Die Stiftung Demokratische Jugend hat in Kooperation mit der .lkj) Sachsen-Anhalt in 2012 13 Jugendgeschichtsprojekte (die Zeitensprüngeprojekte) in Sachsen-Anhalt gefördert. Jedes Jahr von April bis Oktober machen sich junge Menschen aus Sachsen-Anhalt auf die Reise zurück in die Vergangenheit. Mit 1.250 Euro Projektförderung und allem, was man zum Forschen und Entdecken braucht, werden von jungen, engagierten Menschen Geschichten über die Geschichte geschrieben.
c) Das Projekt „PimP – Partizipation im Plattenbau“
Das Projekt „PimP – Partizipation im Plattenbau“ der .lkj) Sachsen-Anhalt ist im Juli 2012 gestartet. Zusammen mit lokalen Akteuren aus der Jugend- und Kulturarbeit werden Jugendliche aus vier Modellregionen im Rahmen von PimP dazu befähigt, das alltägliche gesellschaftliche Leben mit bekannten und neuen Mitteln um ihre Sicht auf die Dinge zu bereichern. Dabei steht es ihnen frei, welche Art der Kommunikation und Umsetzung sie wählen. PimP begleitet die Jugendlichen in ihrem Prozess und fungiert in diesem Rahmen als Vermittler von Expertenwissen. Bisher nahmen etwa 35 Jugendliche an den einführenden Workshops teil und erarbeiteten für ihr unmittelbares Umfeld Partizipationsideen. Diese fanden in Magdeburg, Bitterfeld-Wolfen und Aschersleben statt. Erste Ideen sind u.a. ein kleines Jugendfestival, die Renovierung eines alten Sportplatzes oder die Planung eines jugendlichen Stadtteilfestes. Weiterhin gab es erste Treffen mit Offiziellen aus Mansfeld-Südharz, die sich mit der Planung einer Jugendkonferenz beschäftigen, bei der die Jugendlichen ihre relevanten Themen einbringen und diskutieren sollen. In Aschersleben wurde die Idee des Festivals bereits einigen Entscheidungsträgern vorgestellt und sehr positiv aufgenommen. Im kommenden Jahr werden die Jugendlichen dann bei der konkreten Umsetzung der Ideen unterstützt. Weiterhin soll der Norden von Sachsen-Anhalt mit einbezogen werden.
www.pimp-lsa.de
d) Europa geht weiter 2012
Seit 2005 organisiert die .lkj) Sachsen-Anhalt e.V. gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern das Projekt „Europa geht weiter“ um junge Menschen in Sachsen-Anhalt für europäische Themen und Zusammenhänge zu sensibilisieren. Vom 07. bis 09. Mai 2012 hat das europäische Jugendevent unter dem Motto „In welchem Europa wollen wir leben?“ in der Lutherstadt Wittenberg stattgefunden. Über 100 engagierte Jugendliche und 50 VertreterInnen aus Jugendarbeit, Schule und Verwaltung/Politik tauschten ihre Ansichten über aktuelle Entwicklungen aus und formulierten gemeinsame Erwartungen an eine moderne sowie jugendfreundliche Politik des Landes Sachsen-Anhalt und der EU. Eine Weiterentwicklung des Projekts wurde mit der Gründung von sogenannten Jugendallianzen begonnen. Die Jugendallianzen bestehen aus Jugendlichen und Erwachsenen, die die Interessen junger Menschen durch verschiedene Beteiligungsformate und Kooperationen vor Ort stärken wollen. Erste Schritte zu ehrenamtlich agierenden Jugendallianzen wurden im Kreis Börde, im Kreis Mansfeld-Südharz, im Salzlandkreis und im Kreis Wittenberg unternommen. Unter dem Motto „Jugend gestaltet Sachsen-Anhalt in Europa“ erarbeiteten 40 Jugendliche und 15 ExpertInnen aus Jugendarbeit und Verwaltung Empfehlungen zur Verbesserung von Chancengleichheit, Bildung, Innovation, Demografie und Nachhaltigkeit. Gleichzeitig beteiligten sich die Teilnehmenden an der aktuellen Konsultation des Strukturierten Dialogs in Deutschland zum Thema Übergänge. Neben den Konsultationen in Deutschland und Europa findet der Strukturierte Dialog mit der Jugend zusätzlich als Beteiligungsinstrument der Landes- und Kommunalpolitik seine Anwendung im Projekt.
e) Projekt „Markplatz Kultur & Schule Für das von der Kulturstiftung der Länder/Kinder zum Olymp! initiierte und gemeinsam mit sechs Kommunen in Sachsen-Anhalt und dem Kultusministerium Sachsen-Anhalt durchgeführte Projekt „Markplatz Kultur & Schule“, hat die .lkj) Sachsen-Anhalt fünf Freiwillige für die Projektumsetzung koordiniert. Ziel dieses Pilotprojektes war es, Kooperationen zwischen Kultureinrichtungen/KünstlerInnen und Schulen zu initiieren. Dazu kamen PartnerInnen aus der Wirtschaft (Unternehmen und FreiberuflerInnen) die sich für kulturelle Bildungsprojekte engagieren möchten und dafür nach Wunsch eine „kulturelle Gegenleistung“ bekommen. Verbindliche Vereinbarungen („Absichtserklärungen“) für die gemeinsame Umsetzung von guten Projektideen waren das Ziel der Veranstaltung. Insgesamt registrierten die OrganisatorInnen 282 Teilnehmende aus Schule, Kultur und Wirtschaft, die auf den Marktplätzen ihre jeweiligen Kooperations-Gesuche oder -Angebote offerierten, 128 Absichtserklärungen waren das Resultat.
2.) Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit
Der Auftakt und Abgesang
Jeder Jahrgang von Freiwilligen in der Kultur und Bildung veranstaltet eine kulturelle Abschlussveranstaltung, die gleichzeitig auch die neuen Freiwilligen willkommen heißt, der sogenannte Auftakt und Abgesang. Dabei wird das Engagement der Freiwilligen geehrt und durch die Zertifikatsverleihung sichtbar gemacht und von einem durch die Freiwilligen gestalteten Kulturprogramm umrahmt. Im Jahr 2012 fand diese Veranstaltung im Magdeburger Gesellschaftshaus mit über 200 Personen statt: aktuelle, zukünftige Freiwillige, VertreterInnen aus Politik und Kultur und von den Einsatzstellen.
Die Alumni-Arbeit
Seit 2011 investiert die .lkj) Sachsen-Anhalt zeitliche und finanzielle Ressourcen in den Aufbau eines Alumni-Netzwerkes von ehemaligen Freiwilligen. Bei einem Treffen in 2012 kamen 20 ehemalige Freiwillige aus Kultur und Bildung zusammen und überlegten, wie das Netzwerk ausgebaut und durch Projekte unterstützt werden könnte. Sachsen-Anhalt gehört im Kontext der Freiwilligendienste in Kultur und Bildung zu den ersten Bundesländern, die verstärkt durch die Arbeit mit Alumni-Freiwilligen, deren Engagementbereitschaft unterstützt, fördert und langfristig im Bundesland festigen möchte.
Der Kulturaktionstag
Am bundesweiten „Kulturaktionstag“, am 21. Mai 2012,beteiligte sich die .lkj) Sachsen-Anhalt mit der Aktion „Kulturkomplizen gesucht“. Über 100 PassantInnen wurden bei dieser Veranstaltung erreicht, die neue Zielgruppen für kulturelle Bildung begeistert hat. Auf dem Alten Markt/Breiten Weg in Magdeburg wurden ähnlich wie bei dem TV-Format „Herzblatt“ Menschen untereinander bekannt gemacht und anschließend mit Freikarten für kulturelle Veranstaltung beschenkt. Die Veranstaltung fungierte auch als Form der Öffentlichkeitsarbeit für bürgerschaftliches Engagement, da viele kulturelle Einrichtungen dabei vorgestellt wurden, die nur durch das Engagement ihrer Vereinsmitglieder bestehen können (z.B. Kulturzentren und Kulturvereine) und für die Freikarten an diesem Tag vergeben wurden.
3.) Anerkennungskultur und Wettbewerbe
Jugend-Kultur-Preis Sachsen-Anhalt 2012
Über 1500 kreative Jugendliche in Sachsen-Anhalt beteiligten sich am Jugend-Kultur-Preis Sachsen-Anhalt 2012. Aus über 135 Einreichungen zu künstlerischen und kulturellen Projekten Sachsen-Anhalts suchte die fünfköpfige Jury die Kreativsten heraus. Der 16. Jugend-Kultur-Preis mit dem Motto „Verwandlung“ wurde am 10. Dezember im Magdeburger Schauspielhaus von Kultusminister Stephan Dorgerloh verliehen und ehrte somit das kulturelle Interesse und Engagement aller Teilnehmenden. Der Jugend-Kultur-Preis wird seit 1997 vom Kultusministerium in Sachsen- Anhalt verliehen. Die Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. – .lkj) – übernimmt die Organisation und Durchführung des Wettbewerbes.