Jugendkulturpreise 2014 verliehen

jkp-volksstimme

Kultusminister verleiht 18. Jugend-Kultur-Preis Sachsen-Anhalts

Hauptpreise gehen nach Halberstadt, Magdeburg und Halle/Saale

Kultusminister Stephan Dorgerloh hat am Montag, den 8. Dezember, im Oli-Kino Magdeburg den Jugend-Kultur-Preis 2014 verliehen. Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem Motto „ReBellen“. „Auch in diesem Jahr haben die Kinder und Jugendlichen wieder zahlreiche Beiträge mit überraschenden Ideen und in hoher Qualität eingereicht. Ich freue mich, dass der Jugend-Kultur-Preis die jungen Menschen in unserem Land zu so einer großen Kreativität inspiriert, das diesjährige Motto ‚ReBellen‘ hat kontroverse Begegnungen und Assoziationen ja geradezu herausgefordert. Heute ist der Jugend-Kultur-Preis nicht mehr wegzudenken und hat sich längst zu einer festen Größe im Kulturkalender entwickelt. Damit leistet der Wettbewerb einen unverzichtbaren Beitrag zur kulturellen Bildung, die unverzichtbar ist für die Entwicklung der Persönlichkeit“, so Kultusminister Stephan Dorgerloh anlässlich der Preisverleihung.

Den ersten Preis (2.500 Euro) erhielt das Kunstprojekt der Reinhard-Lakomy-Schule Halberstadt, eine Schule für Kinder mit geistiger Behinderung. Die Klasse 8b erschuf zu der Halberstädter Sage „Das blutende Schwert an der Liebfrauenkirche“ ein eignes Buch.

Der zweite Preis (2.000 Euro) ging an die Schulschreiberinnen und Schulschreiber der Grundschule „An der Klosterwuhne“ in Magdeburg für ihr Buch „Der größte Regenbogen der Welt“, das im Rahmen des vom Friedrich-Bödecker-Kreis unterstützen Projektes „Kindsein in Sachsen-Anhalt“ entstand.

Den dritten Preis (1.000 Euro) erhielten 29 Kinder des Hortes „Am Heiderand“ in Halle/Saale für ihr Trickfilmprojekt „Die Flügel breiten“. Dieses Projekt wurde mit bildungsbenachteiligten Kindern aus Halle-Neustadt und lernbehinderten Kindern aus Halle-Glaucha realisiert.

Außerdem wurden zwei Förderpreise, ein Sonderpreis und zehn Anerkennungspreise verliehen.

Am Wettbewerb haben sich mehr als 450 Kinder und Jugendliche beteiligt und 62 Beiträge eingereicht. Der Jugend-Kultur-Preis wird seit 1997 verliehen und von der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. (LKJ) koordiniert. Er würdigt herausragende kulturelle Leistungen und künstlerische Werke von jungen Menschen bis zum 27. Lebensjahr.

Der Jugend-Kultur-Preis wird seit 1997 vom Kultusministerium in Sachsen-Anhalt verliehen. Organisiert wird der Wettbewerb durch die Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V. (lkj).

PREISTRÄGER_INNEN JUGEND-KULTUR-PREIS
DES LANDES SACHSEN-ANHALT 2014 UNTER DEM MOTTO „ReBellen“

PLATZ 1:

„Das blutende Schwert an der Liebfrauenkirche zu Halberstadt“
Projekt

Klasse 8b Reinhard-Lakomy-Schule

Ort: Halberstadt

Kurzbeschreibung:

Im Rahmen des Kunstprojektes „Künstler an Schulen“ stellte die 8. Klasse der Lakomy – Schule – eine Schule für Kinder mit geistiger Behinderung – zum Thema „Sagen“ ein enormes Projekt auf die Beine. Zu der Halberstädter Sage „Das blutende Schwert an der Liebfrauenkirche“ erschuf die 8b ein eigenes Buch. Zunächst besuchten die Kinder dazu mehrfach die Liebfrauenkirche und setzten sich intensiv mit der Sage auseinander. Nachdem Skizzen angefertigt wurde, übertrugen die Kinder diese auf richtiges Papier. Dabei erworben sie viele künstlerische Kenntnisse, welche für Menschen ohne Behinderung normale Dinge sind, doch für diese Kinder oft unlösbare Probleme darstellen. Weiterhin wurden von den Schülern Texte angefertigt, das Buch selbstständig gebaut und Linolschnitte angefertigt. Außerdem entwickelten sie mithilfe des Computers das Buch zum Verkauf und Vervielfältigung.

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PLATZ 2:

„Der größte Regenbogen der Welt“
Literatur

Schulschreiber_innen der Grundschule „An der Klosterwuhne“ aus der 3. und 4. Klassenstufe (9 -10 Jahre):

Ort: Magdeburg

Kurzbeschreibung:

„Der größte Regenbogen der Welt“ ist das Buch der knapp zwanzig Schulschreiber der Grundschule „An der Klosterwuhne“. Es bildet den Abschluss des vom Friedrich-Bödecker-Kreis unterstützten Projekts „Kindsein in Sachsen-Anhalt“. Der vorliegende Band enthält Gedichte und Geschichten aus der Schreibarbeit eines ganzen Schuljahres sowie selbst gemalte Illustrationen. Auch das Titelbild wurde von einem Schüler der Klasse 4b gezeichnet. Die Geschichten erzählen eigene, individuelle Erlebnisse aus dem Schulalltag. Dass es überhaupt gedruckt werden konnte, ist dem Förderverein der Klosterwuhne-Grundschule zu verdanken. Das Projekt stärkte die Akzeptanz der einzelnen Schüler und Schülerinnen, ihr Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.

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PLATZ 3:

„Die Flügel breiten – ein Trickfilmprojekt“
Medienkunst

29 Kinder des Hortes am Heiderand
8 Kinder der Pestalozzischule Halle:
und Kinder der Kitagruppe „Froschkönig“ und Schatztruhe“

Ort: vorwiegend Halle-Neustadt und Halle-Glaucha

Kurzbeschreibung:

Das Projekt „Die Flügel breiten – ein Trickfilmprojekt“ wurde mit bildungsbenachteiligten Kindern aus dem Sozialraum Halle-Neustadt und mit lernbehinderten Kindern aus dem Sozialraum Halle-Glaucha realisiert. Den Kindern wurde über das komplexe Medium Trickfilm der spielerische Zugang zur Arbeit mit verschiedenen künstlerischen Mitteln ermöglicht. Ihnen wurde Raum gegeben ihre Wünsche und Hoffnungen sowie ihrem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen. Über kleine Trickfilmsequenzen wurden sie dabei nicht nur sichtbar, sondern auch hör- und (nach)erlebbar gemacht. Die Ideen zu den Trickfilmen wurden eigenständig von den Kindern entwickelt und umgesetzt. Während die Kinder an ihren kleinen Trickfilmen tüftelten, erwarben sie spielerisch neue Kompetenzen und Fähigkeiten und konnten sich in Bild, Wort, Bewegung und Ton ausprobieren. Am Ende wurden die entstandenen Werke öffentlich präsentiert. Die Kinder zeigten stolz ihr Können und gingen mit gestärktem Selbstbewusstsein aus dem Projekt hervor.
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FÖRDERPREISE:

„Bucktopia“
Projekt (Theater, Literatur, Musik, Bildende Kunst)

„Rand und Band“-Verein: Lisa Schulz, Sebastian Essig, Karsten Heller, Julius Fritsch, Lena Gaidamacha, Svenja Heinrichs, Susan Krautz, Lukas Badura, Antonia Zacharias, Lukas Tyburzy, Angela Mund, Leif-Erik Heine und viele freiwillige Helfer_innen

Ort: Magdeburg

Kurzbeschreibung:

Bucktopia ist Idee und Projekt mehrerer Einzelpersonen, Künstler, Kreativschaffender und Engagierter aus verschiedensten Bereichen, die dazu den „Rand und Band“-Verein gegründet haben. Es handelt sich um ein Kunst- und Kulturfestival im Magdeburger Stadtteil Buckau, was das Ausmaß einer gelebten Zukunftsvision, eingebettet zwischen Utopie und Dystopie, annimmt. Das zentrale Gedankenexperiment (Thema) ist die Endzeit, welche in allen erdenklichen Formen umgesetzt wurde. Ein altes Industriegelände wurde dazu in ein endzeitliches Szenario verwandelt. Für das Programm wurden verschiedenste Medien wie Installtionen, Skulpturen, Gemälde, Grafiken, Filme, Performances, Theateraufführungen und vieles mehr genutzt. Es traten eine Vielzahl an Bands und DJ’s auf, an denen sich 2013 insgesamt über 2000 Besucher begeisterten. Um Innovation, Entwicklung und Perspektiven für junge Menschen weiterhin zu fördern, hat das Team von Bucktopia weitere Pläne für die Zukunft.

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„Spuren im Land – Kinder, Kunst und Kreativität“
Projekt

9 Schüler_innen der Förderschule „ Am Klietzer See“(10 -16 Jahre)
9 Schüler_innen der Grundschule „Am Wäldchen“(10 Jahre)

Ort: Klietz

Kurzbeschreibung:

Mit dem Ziel die Grundschule „Am Wäldchen“ und die Förderschule „Am Klietzer See“ näher zueinander zu bringen und das „Nebeneinander“ in ein „Miteinander“ zu wandeln, wurde das Projekt „Spuren im Land – Kinder, Kunst und Kreativität“ ins Leben gerufen. Mit finanzieller Unterstützung von arche NoVa – Initiative für Menschen in Not – wurde das Projekt von April bis Mai 2014 durchgeführt. Die Schüler aus Grund- und Förderschule gestalteten schul- und jahrgangsübergreifend den gemeinsamen Eingangsbereich mit ihren eigens geplanten- und gestalteten Bildern. Durch die vielen neuen Erfahrungen wurden bei den Schüler_innen soziale Kompetenzen gefördert und individuelle Fähigkeiten und Stärken bewusst. ___________________________________________________________________

SONDERPREIS DER JUGENDJURY:

„Magdeboogie Events“
Projekt

Dominik Bognev, Nadia Boltes, Matthias Andrasch

Ort: Magdeburg

Kurzbeschreibung:

Bei „Magdeboogie Events“ handelt es sich um eine von Dominik Bogner selbst erdachte und entworfene Internetplattform, die gezielt auf handverlesene, kleinere Kulturveranstaltungen der Stadt Magdeburg aufmerksam macht und zusammen mit zwei Mitstreitern ehrenamtlich gepflegt wird. So sollen kleine und unbekannte Veranstalter_innen gezielt gefördert werden und untereinander kooperieren. Die Hinweise sind mit ausführlichen Kommentaren versehen, die von den jeweiligen Veranstaltungsbesuchern abgefasst wurden. Gleichzeitig ist die Internetseite sehr übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltet und stellt dadurch einen sinnvollen Beitrag zur Motivation junger Menschen dar, an kulturellen Veranstaltungen in Magdeburg teilzunehmen und sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen.

Außerdem gab es zehn weitere Anerkennungsurkunden, die mit jeweils 100 Euro dotiert waren. Die Kurzbeschreibungen aller Preisträger_innen und Anerkennungen:https://jugend-kultur-preis.de/

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