Dorgerloh und Stroppe gratulierten der BKJ zum 50. Jubiläum

Exakt 50 Jahre, nachdem die „Bundesvereinigung Musische Jugendbildung“ in Bonn ins Vereinsregister eingetragen wurde, hat die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) unter dem Motto „kreatives wachsen lassen! 50 Jahre BKJ – 50 Jahre für Jugend Bildung Kultur“ in Berlin ihr Jubiläum gefeiert. Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Stephan Dorgerloh, der Staatssekretär im Bundesjugendministerium, Lutz Stroppe, und zahlreiche Bundestagsabgeordnete gehörten zu den Gratulanten.. bkj-dorgerloh3_n

Stephan Dorgerloh, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt und Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK), hob in seiner Ansprache beim Fest zum 50. Jubiläum der BKJ in der Akademie der Künste in Berlin ihre Rolle als Vordenkerin in bildungs- und kulturpolitischen Fragen hervor: „Kulturelle Bildung braucht immer auch Fürsprecher und die BKJ ist hier seit fünf Jahrzehnten eine gute Interessenvertreterin. Sie hat wiederholt Debatten angestoßen und bereichert. Als ein Beispiel erwähnen möchte ich die Offenheit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung gegenüber dem Ganztag. Sie hat das Netzwerk ihrer überwiegend außerschulischen Fachverbände für die Kooperation mit Kindertageseinrichtungen und Schulen erweitert und mit vielfältigen Qualifizierungsangeboten bedarfsgerecht aufgestellt. Ich bin mir sicher: Mit Unterstützung der BKJ können wir gemeinsam die Ganztagsschule als Chance nutzen, kulturelle Schulprofile weiterzuentwickeln und das Zusammenspiel der Akteure in und außerhalb von Schule noch effizienter und effektiver zu gestalten. Denn die Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen an Kunst und Kultur erfordert das Handeln aller Beteiligten in einer Verantwortungsgemeinschaft.“

Nach der Festrede wechselten sich Gesprächsrunde mit Weggefährten und Partnern aus fünf Dekaden Kultureller Bildung mit Auftritten junger Künstlerinnen und Künstler ab. Unter anderem die TanzZeit Jugendcompany EVOKE, der Circus Sonnenstich und der Landesjugend-Jazz- und Popchor YOUNG VOICES BRANDENBURG demonstrierten getreu dem Motto „kreatives wachsen lassen!“ eindruckvoll, dass die kreativen Freiräume der kulturellen Bildungslandschaft ein fruchtbarer Nährboden für künstlerische Spitzenleistungen sind. Die Gesprächsrunden und Auftritte verschafften den rund 200 Gästen einen schlaglichtartigen Einblick in die enorme Vielfalt an Themen, Sparten und Angebotsformate, die in 50 Jahren unter dem Dach der BKJ zusammengefunden haben. Der Dachverband vertritt heute 55 Fachorganisationen der Kulturellen Bildung aus den Bereichen Musik, Spiel, Theater, Tanz, Bildende Kunst, Literatur, Museum, Medien, Zirkus und kulturpädagogische Fortbildung.

„In 50 Jahren haben wir viel erreicht: Heute muss man kaum noch einem Politiker, sei es in den Kommunen, in den Ländern oder im Bund, vom individuellen Wert und der sozialen Bedeutung von Bildungsprozessen mit Kunst und Kultur überzeugen. Dass der gerade vorgestellte Koalitionsvertrag klare Bekenntnisse zur Kulturellen Bildung weit vorn im Bildungskapitel und außerdem im jugend- und im kulturpolitischen Teil enthält, belegt, dass die Kulturelle Bildung als wichtige Querschnittsaufgabe dieser drei Ressorts fest verankert ist.“, sagt der BKJ-Vorsitzende Dr. Gerd Taube am Jubiläumsabend. „Es bleibt trotzdem noch viel zu tun: Damit Teilhabe- und Bildungsgerechtigkeit gesellschaftliche Realität werden kann, muss Kulturelle Bildung als Infrastruktur, Angebotsform und Bildungsoption selbstverständlicher Bestandteil des Sozialraums von Kinder und Jugendlichen werden. Nur wenn die Bereiche Jugend, Bildung und Kultur, wenn Staat und Zivilgesellschaft und wenn alle föderalen staatlichen Ebenen an einem Strang ziehen, können wir dieses Ziel erreichen. Dass die Große Koalition die Hürde des Kooperationsverbots nicht beseitigen möchte, ist deshalb sehr zu bedauern. Immerhin heißt es aber im Koalitionsvertrag: ‚Wir wollen die Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung im Zusammenwirken von Bund, Ländern und Gemeinden verstärken, damit in unserer Gesellschaft Teilhabe, Integration und Bildungsgerechtigkeit verwirklicht werden‘ – das verstehe ich als Aufforderung, auszuloten, was auch ohne Grundgesetzänderung möglich ist.“, so Taube weiter.

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