Innovationsfondsprojekt der .lkj) erfolgreich

Am 29.09.2014 trafen sich auf Einladung des Bundesjugendministeriums (BMFSFJ) rund 30 Vertreterinnen und Vertreter von internationalen Projekten, die aus Mitteln des Innovationsfonds im Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) in den nächsten zwei Jahren gefördert werden. Erörtert wurden die Rahmenbedingungen, Unterstützungsangebote sowie das gemeinsame fachliche Anliegen: die stärkere Anerkennung der internationalen Jugendarbeit als non-formales Bildungsangebot.

Die erste Förderphase des Fonds ist 2013 abgeschlossen worden. Das Auftakttreffen steht nun am Beginn der zweiten Runde mit 13 neuen innovativen Projekten (siehe dazu die Liste der Projekte weiter unten). Anwesend waren Akteure aus verschiedenen Arbeitsfeldern der Jugendhilfe, der Forschung, Verwaltung sowie aus Jobcentern und der Wirtschaft, die Anfang des Jahres an einem Interessensbekundungsverfahren des BMFSFJ teilgenommen hatten und zwischenzeitlich die Zusage für eine Finanzierung aus dem Programm Internationale Jugendarbeit des Innovationsfonds erhalten haben.

Ziel der Innovationsprojekte

Albert Klein-Reinhardt, Referent für Europäische und Internationale Jugendpolitik im BMFSFJ, begrüßte die anwesenden Projektvertreter und -vertreterinnen und betonte in seiner Einführung, dass die Stärkung, Anerkennung und Sichtbarmachung der europäischen und internationalen Jugendarbeit als Lernort ein wichtiges jugend- und bildungspolitisches Ziel sei. Im Bereich der formalen und beruflichen Bildung, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft würden die Potenziale der Jugendarbeit als Räume für non-formales und informelles Lernen aber noch zu wenig wahrgenommen. Daher sei das Thema nun mit dem Innovationsfonds im Rahmen des Kinder- und Jugendplans des Bundes aufgegriffen worden. Anerkennung habe dabei mehrere Dimensionen: die Stärkung der Persönlichkeit, die politische Anerkennung, die gesellschaftliche Anerkennung und einen formalen Nachweis.

Innovation soll in diesem Zusammenhang die Bereitschaft und Absicht verdeutlichen, neue Wege zu gehen und in neuen Akteurskonstellationen auch über den Rahmen der Jugendarbeit hinaus zu agieren. „Wir wollen dieses Anregungspotenzial, das wir bei ihren Projekten sehen, nutzen und uns mit ihnen gemeinsam auf den Weg machen, um die Anerkennung der internationalen Jugendarbeit als non-formales Bildungsangebot weiter voranzubringen“ umschrieb Klein-Reinhardt das Ziel. Gefördert werde dabei auch der fachliche Austausch sowie die unmittelbare Beteiligung von Jugendlichen während der zweijährigen Laufzeit. Hinsichtlich der politischen Einordnung verwies er darauf, dass das Thema Anerkennung non-formalen Lernens im Prozess der Entwicklung einer Eigenständigen Jugendpolitik in Deutschland ebenso wie bei der Umsetzung der EU-Jugendstrategie eine wichtige Rolle spielt.

Fachliche Begleitung durch IJAB

Im Anschluss an eine kurze Information über fördertechnische Fragen und deren Abwicklung durch Vertreterinnen des BMFSFJ und des Bundesverwaltungsamtes stellte Christoph Bruners (IJAB) das Angebot der fachlichen Begleitung und Unterstützung der Innovationsfondsprojekte durch die Fachstelle vor. Dieses besteht aus vier Bausteinen:

  • Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung zentraler Veranstaltungen wie etwa eine Zwischenauswertung im Jahr 2015 sowie die bilanzierende Abschlusstagung Ende 2016,
  • Qualifizierungs- und Beratungsangebote,
  • journalistische Begleitung und Öffentlichkeitsarbeit sowie
  • Begleitung der Projekte aus jugendlicher Perspektive durch eine Jugendredaktion (Link zu Youtube – mediale pfade).

Die Begleitung durch IJAB wird den fachlichen Erfahrungsaustausch und die Vernetzung miteinander stärken und den inhaltlichen Schwerpunkt, Anerkennung Internationaler Jugendarbeit als non-formales Bildungsangebot, fachlich vertiefen. Die Ergebnisse der Projekte werden im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit über das lokale Umfeld hinaus publik gemacht, um sie nach außen hin sichtbar zu machen. Die fachliche Begleitung erstreckt sich über die gesamte Laufzeit und schließt Projektbesuche vor Ort und gemeinsame Öffentlichkeitsvorhaben ein. Um Jugendliche direkt anzusprechen, werden wichtige Inhalte durch eine Jugendredaktion jugendgerecht und mit Einsatz neuer Medien aufbereitet. Geplant ist außerdem ein Reporting zum Abschluss zur Darstellung der Ergebnisse, Erfahrungen und Schlussfolgerungen (siehe die Dokumentation der Projekte von 2012-2013).

Das Ziel: non-formale Bildung stärker anerkennen

Im Anschluss an die Ausführungen durch Christoph Bruners verdeutlichte Manfred von Hebel (JUGEND für Europa) in seiner Kurzvorstellung von Erasmus+ JUGEND IN AKTION, dass non-formale Bildung bereits auf europäischer Ebene eine entsprechende Anerkennung findet und sich dort vor allem in der letzten Dekade viel bewegt hat. Beispielhaft dafür sind das in der Einführung vorgestellte Pathways 2.0-Papier sowie dieEmpfehlungen des Rats für die Anerkennung nicht formalen Lernens von Ende 2012 für alle Mitgliedstaaten der EU. Wünschenswert ist aus seiner Sicht, wenn die Ergebnisse der Innovationsfondsprojekte auch in den europäischen Prozess einfließen könnten.

Die bereits am Vormittag genannten vier Dimensionen der Anerkennung wurden mit einem World-Café am Nachmittag von den Beteiligten ausgiebig diskutiert und differenziert. So ging es zum Beispiel um die politische Anerkennung non-formaler Bildung in Gesetzen, politischen Strategien oder in der Bildungsberichterstattung. Zur gesellschaftlichen Anerkennung wurde zusammengetragen, wie möglichst viele Akteure aus der Gesellschaft erreicht werden können, um ein Bewusstsein für die Stärken der Jugendarbeit zu entwickeln. Der Austausch zur persönlichen Anerkennung stellte die Jugendlichen in den Mittelpunkt: wie nehmen sie ihre Kompetenzentwicklung und das Gelernte wahr und bewerten es. Wie können sie dies auf andere Lebensbereiche übertragen und zum Beispiel auch bei Bewerbungen selbst darstellen. Schließlich wurde als vierter Schwerpunkt die formale Anerkennung durch Zertifizierungen und Nachweise thematisiert.

Die Akteure diskutierten angeregt die vier Dimensionen anhand von Beispielen und konnten dazu sowohl zurückliegende Erfahrungen einbringen, als auch die Schwerpunktsetzungen in ihren aktuellen Innovationsprojekten vorstellen. Die Arbeitsergebnisse werden von IJAB in einer Kurzdokumentation über die Auftaktveranstaltung zusammengestellt und den Akteuren zugänglich gemacht.

Ansprechpartner bei IJAB: Christoph Bruners (bruners@ijab.de).

13 Innovationsprojekte der Internationalen Jugendarbeit 2014-2016:

  • Ewoca3 – for everyone (mit Trägern aus Brandenburg, Thüringen, Schleswig-Holstein)
    Internationales Bildungs- und Begegnungswerk e.V.
  • Hanse Suitcase Theatre
    Kommunales Jobcenter Hamm AöR
  • Die Mobilitäts-Aktie für benachteiligte Jugendliche in der Region Schwerin/Westmecklenburg
    Schweriner Bildungswerkstatt
  • Inter-Kulturelle Bildung sichtbar machen! (gemeinsam mit Partnern aus Frankreich)
    BKJ – Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V.
  • Internationale Jugendarbeit in der kommunalen Jugendhilfeplanung (mit 5-6 Kommunen)
    IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.
  • Internationale Jugendarbeit trifft Schule
    Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig
  • Learning Badges (Digitale Lernabzeichen)
    Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V.
  • Perspektiven in Europa – Wie lebt und arbeitet unsere Nachbarschaft
    Palais e.V. (Trier)
  • SCRIPT – Verfahren zur kompetenzbezogenen Erfassung von Lernleistungen im Rahmen internationaler Jugendbegegnungen
    Bundesarbeitskreis ARBEIT UND LEBEN (DGB/VHS) e.V.
  • Trialog München – Ljubljana – Pristina (Dokumentation und Reflektion von Mobilitätserfahrungen)
    Euro-Trainings-Centre ETC e.V.
  • Werbekampagne für die Partizipation Jugendlicher mit erhöhtem Förderbedarf
    Centre Francais de Berlin GmbH
  • Zusammen kommen wir weiter (u.a. mit Bildungsstätten, Förder-, Haupt- und Realschulen)
    Deutsch-Polnisches Jugendwerk (DPJW)
  • „Zwischen Welten Lernen“ – Formatentwicklung: Internationale Jugendbegegnungen im Übergang Schule-Beruf
    Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V.

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