23. Kinder- und Jugend-Kultur-Preis: Die Gewinner*innen

Platz 1: spielmitte e.V: - Mädchen wie die

Im Verein spielmitte e.V. hat sich im Jahr 2019 eine Gruppe junger Menschen zusammengefunden, um selbstständig – unter Nutzung der Struktur des Vereines und seiner Mittel – ein Theaterstück zu verwirklichen. Die Gruppe hat sich für die künstle- rische Bearbeitung des Stückes „Mädchen wie die“ von Evan Placey entschieden.

Mitten in der Geschichtsstunde, als die Lehrerin gerade über das Wahlrecht der Frauen spricht und die meisten Schülerinnen langsam wegdösen, wird es heller im Klassenzimmer, die Handys blinken auf, es brummt und piept, alle Blicke wandern auf die Smartphones: ein Nacktfoto ist zu sehen, ein Foto der Mitschülerin Scarlett. Es wird weitergeleitet und geteilt, die Neuigkeit verbreitet sich wie ein Lauffeuer und innerhalb weniger Sekunden ist die gesamte Schule eingeweiht. Anstatt mit Scarlett zu sprechen, werden schnell weitere Vermutungen und Gerüchte über sie verbreitet. Es dauert nicht lange und ein zweites Foto geht an alle Schüler raus: Wieder ein Nacktfoto, doch diesmal ist ein Junge zu sehen: der allseits beliebte Russell. Der Spießroutenlauf, den Scarlett hinter sich hat, steht Russell nicht bevor. Denn Russell ist ein Junge und das ist ein Unterschied.    Evan Placey beschreibt mit direkten und ehrlichen Worten, wie grausam Kinder und Jugendliche werden können, wenn sie sich zu einer Gruppe formieren und ein gemeinsames Opfer gefunden haben.

Platz 2: Robert Hirschmann - Gestrandet

Gestrandet erzählt das Schicksal jüdischer Austauschhäftlinge gegen Ende des 2. Weltkrieges, die nach Tschechien deportiert werden sollten. Der Film ist ein Silhouettenfilm . Er entstand im Rahmen seines FSJ Kultur (2018-2019) beim Offenem Kanal Magdeburg.

Platz 3 und Jugendjurypreis: Santo Boes – Marionette

Die Produktion ist in Eigenregie entstanden. Intention war es, ein Musikvideo zum selbst komponierten und produzierten Song “Marionette” zu kreieren. Der Einreicher ist selbst Puppenspieler und konnte so im Film ausgeliehen Puppen “zum Leben erwecken”. Die Menschen hingegen erstarren zu Puppen…

Das Musikvideo “Marionette” zeichnet sich durch fantasie- und stimmungsvolle Bilder aus, die polystilistische zu einem klaren Ausdruck finden. Die musikalische Umsetzung vereint Rap mit Gesang, ist sparsam instrumentiert und stark durch die Akustik-Gitarre geprägt. Sehr effizient sind weitere Elemente  zum Einsatz gebracht worden. Insgesamt ein in sich stimmiges Ganzes, dass die Angst vor Fremdsteuerung bei Jugendlichen und einige damit verbundene Aspekte gut einfängt.

Förderpreis:
Hans Höpfner – „schreibt…“

Förderpreis : Jugendkunstschule Wittenberg - Wortschätze

Die Lebenswelt von Jugendlichen wird wesentlich durch die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation bestimmt. Diese kann auch als Schatz, als positive Bereicherung des Lebens verstanden werden. Der Film „schreibt“ von Hans Höpfner zeigt anfänglich die wertvolle und sonnige Seite der modernen „Chatkommunikation“ in einem ganz „normalen“ Klassenchat.

Im Verlauf des Films wird gezeigt, worin die Schattenseiten bestehen können, wo die Gefahren liegen und wie Grenzen überschritten bzw. verletzt werden.

Die Jugendkunstschule hat ein Projekt gestartet, welches sich um die Rettung vergessener Wörter bemüht. Die Stadtbibliothek Wittenberg hat einen Aufruf an alle Wittenberger*innen gerichtet, solche vergessenen Wörter zu sammeln und die Jugendkunstschule hat mit den Kindern und Jugendlichen diese illustriert und mit Worterklärungen versehen. Entstanden ist ein Such- und Ratespiel, welches im seiner Vielfalt eine gelungene und sehenswerte Abschlusspräsentation geworden ist.

Anerkennungen

Die Anerkennungen gingen dieses Jahr an viele tolle Projekte. Wir bedanken uns bei 

  • Grundschule Hohendodeleben – Rotkäppken
  • Grundschule Stadtfeld – Unser hässlich Entlein – 
  • Grundschule Erdeborn – Weihnachtsmann gesucht
  • „Der bunte Chor“ – Aktion Musik e.V. – Wir bauen eine Stadt
  • Paula Senkel – Das Iglu Dorf

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