Studien belegen: Kinder und Jugendliche in Armutslagen sind strukturellen wie individuellen Risiken für ihr Wohl besonders stark ausgesetzt. Die Folgen für die Betroffenen sind von gesamtgesellschaftlicher Tragweite und betreffen alle Ebenen. Das Netzwerk gegen Kinderarmut und zahlreichen Expert*innen diskutierten beim Fachtag, inwiefern prekäre Lebenssituationen ursächlich für Kindeswohlgefährdung sind, welche etablierten Maßnahmen und Strukturen gegen Kindeswohlgefährdung existieren und wie ein effektiver Kinderschutz mit dem Wirken gegen Kinderarmut zusammengedacht werden können.
Beim Fachtag »Baustelle Kinderschutz« wurde auch in den Blick genommen, wo wir beim Thema Kinderschutz in Sachsen-Anhalt aktuell stehen und wo Fachkräfte akute Bedarfe sehen. Wichtige Praxisimpulse kamen von Tom Bruchholz (Geschäftsführer des Landesjugendwerks der Arbeiterwohlfahrt Sachsen-Anhalt e. V.) und
Olaf Schütte (Geschäftsführer von fjp>media e.V.)
Zudem gab Lucie Tonn vom Kinderschutzbund NRW einen wichtigen Einblick in ihre Studie: »Jetzt sprechen wir!«, Kindern und Jugendlichen in prekären Lebenslagen/Armut eine Stimme geben, Analyse der strukturellen Risiken für eine Kindeswohlgefährdung am Beispiel eines ausgewählten Sozialraumes.
Auch konnten sich ländergeförderten Projekte aus Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern vorstellen. Zu Gast waren Jenny Troalic von der Start gGmbH und Ina Lübke, Kinderschutzkoordinatorin der Stadt Brandenburg a. d. Havel.