»Willkommen, Wybke!«

Unsere neue Geschäftsführerin Wybke Wiechell im ersten Interview.

Seit dem 1. September 2020 ist Wybke Wiechell neue Geschäftsführerin bei der .lkj) – Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. 

Im Interview erzählt sie uns, warum ihr Einstieg trotz Corona ein positiver war, welche Superkraft ihr gegeben ist und wie sie bisher Sachsen-Anhalt erlebt hat.

Kurzfragen entweder oder?

  • Buch oder Fernsehen?
    Buch
  • Stadt oder Land
    Stadt
  • Fahrrad oder Auto?
    Fahrrad
  • Theater oder Kino?
    Kino
  • Sommer oder Winter?
    Sommer
Gespräch zwischen Julia und Wybke

Seit vier Monaten bist Du nun Sachsen-Anhaltinerin und Teil der .lkj) Sachsen-Anhalt.

Bist Du gut angekommen?

Ich kann also die berühmte 100-Tage-Bilanz ziehen: Ich bin ganz prima angekommen, lerne jeden Tag neue, interessante Menschen kennen und finde mich dank der großartigen Unterstützung von ganz vielen Seiten schneller als erwartet in meine verschiedenen Aufgabenbereiche ein. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich mich auch endlich im Bürgerbüro anmelden und bin nun offizielle Wahl-Magdeburgerin. In meinem Leben habe ich schon in allen Himmelsrichtungen in Deutschland gelebt, aber zuvor noch nie in Sachsen-Anhalt. Für mich ist es ungeheuer spannend und bereichernd, dieses Bundesland besser kennenzulernen. Ich freue mich schon auf den – hoffentlich Corona-freien – Sommer.

Wo siehst Du die Chancen und Potentiale der kulturellen Bildung, speziell auch in Krisenzeiten?  

Meine Überzeugung ist es, dass wir mit Angeboten der kulturellen Bildung nicht nur auf individueller Ebene die persönliche Entwicklung von jungen Menschen, sondern auch auf gesellschaftspolitischer Ebene allgemeine Tendenzen positiv begleiten können. Gerade in der angespannten und gleichzeitig reizarmen Zeit, wie wir sie gerade durch die Corona-Pandemie erleben, ist es wichtig, kulturelle Impulse zu erfahren und zu geben.

Welche Ziele möchtest du als neue Geschäftsführerin erreichen? Worauf freust du dich besonders?

Die .lkj) Sachsen-Anhalt hat in den letzten Jahren den ländlichen Raum besonders in den Blick genommen. Sehr gute Beispiele dafür sind die Projekte »Dehnungsfuge« und »Resonanzboden // House of Resources Magdeburg«. Diese Arbeit zu verstetigen und gemeinsam mit unseren Mitgliedsvereinen, Kooperationspartner*innen und Fördergeldgebenden die Verbesserung der kulturellen Infrastruktur im Land mitzugestalten, ist mir ein wichtiges Anliegen.

Wybkes Superheldinnenkraft: »Schlafen, nachdem der Wecker geklingelt hat.«

Was verstehst du eigentlich unter guter Führung?

Für gute Führung gibt es leider kein Patentrezept. Was die einen gut finden, kann für andere gar nicht funktionieren. In diesem Spannungsverhältnis befindet man sich immer, egal ob als Mitarbeiter*in oder als Vorgesetzte*r. Deshalb bemühe ich mich, zwei Maxime zu befolgen: zuhören und erklären. Für mich ist es essenziell, das jeweilige Gegenüber verstehen zu wollen.

Du bist extra für die Tätigkeit nach Magdeburg gezogen und musst erst einmal Netzwerke aufbauen. Wie möchtest du das erreichen? Hast du dafür schon Pläne und Wünsche?  

Das geht alles viel einfacher als ich es erwartet hatte – trotz Corona. Natürlich hätte ich gerne eine Antrittstour gemacht und hätte mehr Menschen persönlich kennengelernt, aber zurzeit müssen Videokonferenzen, Telefon und E-Mails ausreichen. Mir begegnet hier viel Offenheit, Hilfsbereitschaft und Kollegialität auf alle meine Fragen.

Mit Blick aus Deinen Erfahrungen aus anderen Bundesländern, welche Empfehlung hast Du für die Akteur*innen der Jugend- und Kulturarbeit in Sachsen-Anhalt?

Im Rheinland, in Hamburg und Berlin, wo ich in den letzten Jahren gearbeitet hatte, sind sowohl die Voraussetzungen wie auch die Anforderungen für kulturelle Bildung kaum vergleichbar mit denen eines Flächenbundeslands. Dort war häufig Konkurrenz und Einzelkampf angesagt, um nicht zwischen der harten Konkurrenz unterzugehen. Hier wird dagegen mehr auf Netzwerke und Bündnisse gesetzt, um gemeinsam die Konditionen für die kulturelle Bildung im Land zu stärken.

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Wybke Wiechell

KURZVITA

Studium der Kunstgeschichte, Erziehungswissenschaft und Literatur in Münster und Dresden, berufsbegleitendes Studium der BWL an der Fernuniversität Hagen. Erste Berufserfahrungen in den museumspädagogischen Abteilungen des Deutschen Hygiene-Museum Dresden und der Kunstsammlung NRW Düsseldorf. Leiterin der Kunstvermittlung am Kunstmuseum Bonn und an der Hamburger Kunsthalle. Aufbau einer Projektstruktur für kulturelle Bildung an den Staatlichen Museen zu Berlin

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