Bundesprogramm Kultur macht stark: Sachsen-Anhalt besonders erfolgreich – 435 Maßnahmen werden 2016 gefördert
2016 haben die lokalen kulturellen Träger der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit rund 50% mehr Gelder aus dem Bundesprogramm „Kultur macht stark“ eingeworben, als Sachsen-Anhalt nach dem Königsteiner Schlüssel theoretisch zustehen würden. Insgesamt fließen etwas mehr als 4,2 Millionen Euro für 435 Maßnahmen dieses Jahr ins Land.
„Bereits in den vergangenen Jahren ist es den kulturellen Trägern gelungen, mit guten Projektanträgen zu punkten. Dieses Jahr wurden die positiven Zahlen sogar noch deutlich übertroffen“, zeigt sich Kulturminister Rainer Robra hocherfreut. Insbesondere die Freie Szene und die Museumspädagogik profitierten davon, so der Kulturminister. Er lobt zudem die Arbeit der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung (lkj), die als Servicestelle des Bundesprogrammes in Sachsen-Anhalt fungiert. Sie unterstützt mit regionalen Infoveranstaltungen und individueller Beratung die Projektträger. „Wir sehen aber auch, dass der Bedarf an kulturellen Projekten für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche im Land höher ist, als in anderen Bundesländern“, fügt Robra hinzu.
Gelungene Beispiele finden sich im ganzen Land. Das Zentrum für Zirkus und bewegtes Lernen e.V. aus Halle organisiert mit den Projektmitteln vier Zirkusferienwochen, in denen pro Woche 24 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren in den Bereichen HipHop und Zirkus, Clownerie, Feuerkunst Luftartistik und Akrobatik Zirkusluft schnuppern.
Im Schloss Hohenerxleben entdecken Kita-Kinder die Geheimnisse des Farbkreises. Sie mischen verschiedene Farbtöne zusammen, finden heraus, woher die Pinselhaare kommen und reisen mit ihrem neuen Malerwissen in die Märchenwelt. Dafür malen sie ihre Lieblingsmärchenfiguren wie Frau Holle oder Schneewittchen und gestalten damit eine Wand auf dem Kitagelände.
Die jetzige Förderperiode läuft Ende des Jahres aus. Der Bund hat bereits angekündigt, das Programm neu aufzulegen.
Hintergrund:
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat 2013 das Programm „Kultur macht stark“ aufgelegt. Das deutschlandweite Förderprogramm richtet sich an die Träger der außerschulischen, kulturellen Kinder- und Jugendbildung, die Projekte für Kinder und Jugendliche von 3 bis 18 Jahren entwickeln. Ziel dieses Programmes ist es, lokale Bündnisse zu stärken. Vor Ort schließen sich unterschiedliche zivilgesellschaftliche Akteure wie beispielsweise Musikgruppen, Bibliotheken, Theater-und Jugendgruppen, Museen u.a. zusammen, um bei bildungsbenachteiligten Kindern und Jugendlichen durch außerschulische Angebote das kulturelle Interesse und Engagement anzuregen. Es müssen mindestens drei Bündnispartner ein lokales kulturelles Bildungsangebot ausarbeiten. Für dieses Programm ist keine Kofinanzierung notwendig. Die Projekte sollen außerschulische Maßnahmen sein. Diese können Ferienangebote mit kulturellem Schwerpunkt sein, Patenschaften, Tanz- und Theaterprojekte oder Maßnahmen zur Leseförderung. Es muss sich um neue, zusätzliche Bildungsmaßnahmen handeln, die einem klaren pädagogischen Konzept folgen. Zu beachten ist, dass Antragsteller keine Schulen und keine öffentlich geförderten Institutionen sein dürfen.