Servicestelle für digitale Kulturelle Bildung
Warum digitale Kulturelle Bildung?
Kinder und Jugendliche nutzen digitale Medien in ihrem Alltag ganz selbstverständlich. Dabei entstehen viele kreative Ausdrucksformen: selbst erstellte Videos, digitale Musikproduktionen, mit Software bearbeitete Bilder etc.
Dabei experimentieren sie, werden kreativ und sammeln neue Erfahrungen – ganz von selbst, ohne das Zutun von Erwachsenen.
Und hier setzt digitale Kulturelle Bildung an: Es geht darum, diese vorhandenen künstlerischen Prozesse aufzunehmen und mit sinnvollen Angeboten zu begleiten. Digitale Methoden ermöglichen Einrichtungen aus Kultur und Bildung, neue Angebotsformate zu schaffen und damit Kinder und Jugendliche noch besser zu erreichen. Dafür braucht es gute Konzepte, erprobte Methoden und Erfahrung.
Die »Servicestelle für digitale kulturelle Bildung« ist eine Anlaufstelle für alle, die im Bereich der digitalen Kulturellen Bildung tätig sind – oder tätig werden wollen. Sie ist einerseits eine Plattform zum Austausch und zur Fortbildung von Kulturakteur*innen in Sachsen-Anhalt. Andererseits werden neue Methoden entwickelt, getestet und zur Verfügung gestellt. Es entsteht eine Mediathek an erprobten Methoden der digitalen Kulturellen Bildung, die für alle kostenfrei zugänglich ist.
Das bieten wir:
- Jugendgerechte Kulturelle Bildung in der digitalen Gesellschaft
- Entwickeln und Erproben von Methoden
- Plattform zum Austausch und zur Fortbildung von Kulturakteur*innen in Sachsen-Anhalt
Das möchten wir:
Kulturakteur*innen stehen – spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie – vor der Herausforderung, analoge Formate digital zu denken, um Kinder und Jugendliche weiterhin zu erreichen. Wir möchten die Digitalisierung der Kulturellen Bildung professionell begleiten und bei der Entwicklung und Erprobung neuer Methoden und Tools unterstützen: kreativ, kritisch-konstruktiv und immer mit Blick auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen. Das ist umso wichtiger, weil Digitalisierung ohnehin stattfindet und einen erheblichen Einfluss auf all unsere Lebensbereiche hat.
Die »Servicestelle für digitale kulturelle Bildung« versteht sich als Treffpunkt und Anlaufstelle für Kulturakteur*innen. Wir ermöglichen den Austausch der Beteiligten miteinander:
Wir veranstalten Netzwerktreffen und bieten Fortbildungen zu Themen der digitalen Kulturellen Bildung durch Expert*innen an. Zudem entwickeln wir gemeinsam mit Kulturakteur*innen praktische Methoden, bspw. in den Bereichen Foto, Film, Audio, Kunst, Apps und Spiele sowie Coding und KI. Die Methoden werden mit Kindern und Jugendlichen erprobt, didaktisch aufbereitet und Akteur*innen der Kulturellen Bildung in Form einer Mediathek zur Verfügung gestellt.
Smartphone, Computer, Apps und digitale Medien gehören ganz selbstverständlich zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Viele künstlerische Ausdrucksformen entstehen dabei bereits beim Benutzen von digitalen Medien, auch ohne dass Erwachsene dabei sind. An dieser Stelle ist es die Aufgabe von Kultureller Bildung, nicht nur analoge, sondern auch zeitgemäße digitale Angebote zu schaffen, die die Erfahrungen, Interessen und Lebenswirklichkeit junger Menschen berücksichtigt und einbezieht. Dafür setzt sich die »Servicestelle für digitale kulturelle Bildung« ein.
Übergeordnetes Ziel der »Servicestelle für digitale kulturelle Bildung« ist es, dass alle Kinder und Jugendlichen an Kunst und Kultur teilhaben können, wenn sie es möchten. Eine große Stärke von Digitalisierung ist, dass sie Menschen neue Zugänge ermöglicht: Digitale Tools wie z. B. Videokonferenzen erleichtern bspw. Menschen mit körperlichen Einschränkungen die gesellschaftliche Teilhabe, weil sie von zuhause aus mitmachen können, wenn Angebote vor Ort nicht barrierefrei sind. Digitale Kulturelle Bildung bietet zudem viele Möglichkeiten, damit Menschen aller Altersgruppen sinnliche Erfahrungen mit Kunst und Kultur sammeln können und sie damit letztlich an Bildungsprozessen teilhaben können.
Kulturelle Bildung, ob analog oder digital, ermöglicht es jungen Menschen, sich als wertvollen Teil einer Gruppe zu erleben und Selbstwirksamkeit wahrzunehmen. Besonders, wenn Kinder und Jugendliche sozial benachteiligt sind, Ausgrenzung oder Rassismus erfahren, trägt digitale Mündigkeit zusätzlich zu Empowerment bei. Digitale Mündigkeit heißt einerseits, technisch versiert mit Tools, Apps und Software umgehen zu können. Vor allem bedeutet es aber, dass Kinder und Jugendliche dann auch in der Lage sind, digitale Mechanismen und Prozesse wie Hass und Hetze im Netz zu verstehen und sich besser vor ihnen zu schützen. All das trägt auch dazu bei, dass sich Kinder und Jugendliche in ihrer Lebenswelt zurechtfinden.

Zielgruppe
Multiplikator*innen, Kulturpädagog*innen, Vereine, Verbände, kommunale Einrichtungen und andere Interessierte aus Sachsen-Anhalt

Standorte
Wir arbeiten aus der Geschäftsstelle in Magdeburg für und in Sachsen-Anhalt.
Die »Servicestelle digitale Kulturelle Bildung« ist ein Programm der .lkj) Sachsen-Anhalt und wurde gefördert von Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt.

Kontakt Deine Ansprechpersonen:

Aktuelles aus dem Projekt
Land Sachsen-Anhalt stärkt kulturelle Kinder- und Jugendbildung
Das Land Sachsen-Anhalt setzt ein starkes Zeichen für kulturelle Teilhabe junger Menschen: Die .lkj) – Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. erhält im Jahr 2025 eine institutionelle Förderung in Höhe von 335.800 Euro. Der entsprechende Zuwendungsbescheid wurde heute durch Staatsminister und Minister für Kultur Rainer Robra in Magdeburg übergeben.
»Die .lkj) ist ein verlässlicher Partner für die Kulturelle Bildung junger Menschen in Sachsen-Anhalt«, betont Robra. »Mit der deutlichen Aufstockung der institutionellen Förderung unterstützen wir nicht nur die wichtige Arbeit der Landesvereinigung, sondern machen gleichzeitig die Kulturelle Bildung im Land fit für die Zukunft – insbesondere durch die dauerhafte Etablierung der Servicestelle für digitale Kulturelle Bildung.«
Die Förderung umfasst unter anderem die Finanzierung von Personalstellen in der Geschäftsführung, Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit. Neu ist die dauerhafte Absicherung der Servicestelle für digitale Kulturelle
Bildung. Diese war bislang ein durch das Corona-Sondervermögen finanziertes Modellprojekt und wird nun verstetigt.
»Damit Kinder und Jugendliche heute wie morgen einen selbstbestimmten Zugang zu Kultureller Bildung haben, braucht es starke Strukturen – verlässlich, kreativ und gut vernetzt. Die institutionelle Förderung des Landes gibt uns als .lkj) Sachsen-Anhalt das notwendige Fundament, um langfristig wirksam zu arbeiten und Räume zu schaffen, in denen junge Menschen ihre Perspektiven, ihre Talente und ihre Stimme entfalten können«, erklärt Wybke Wiechell, Geschäftsführerin der .lkj) Sachsen-Anhalt.
Die Servicestelle entwickelt und vermittelt Methoden der digitalen Kulturellen Bildung, um Fachkräfte zu unterstützen und Kindern und Jugendlichen eine zeitgemäße kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Mit Angeboten
zur Fortbildung, Vernetzung und einer frei zugänglichen Online-Mediathek trägt sie dazu bei, Kulturelle Bildung im digitalen Zeitalter kind- und jugendgerecht zu gestalten (https://methoden.lkj-lsa.de/)
Mit der aktuellen Förderung wurde das Budget der Landesvereinigung im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt – ein starkes Bekenntnis zur Bedeutung Kultureller Bildung für die junge Generation. Die .lkj) Sachsen-Anhalt feierte 2024 ihr 30-jähriges Bestehen und hat sich in dieser Zeit als zentrale Anlaufstelle und Netzwerkknoten für kulturelle Bildungsarbeit im Land etabliert.
»Kulturelle Bildung ist mehr als ein Freizeitangebot – sie ist Persönlichkeitsbildung, Teilhabe und Zukunftschance zugleich«, so Minister Robra. »Daher ist es unser Anliegen, Einrichtungen wie die .lkj) nachhaltig zu stärken.«
Die Servicestelle für digitale kulturelle Bildung ist...
Wir freuen uns sehr, mitteilen zu können: Die Servicestelle für digitale kulturelle Bildung der .lkj) Sachsen-Anhalt ist seit dem 1. April 2025 wieder aktiv! Möglich wird das durch die Unterstützung der Staatskanzlei und des Ministeriums für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt sowie durch den Haushaltsbeschluss des Landtags von Sachsen-Anhalt.
Damit setzen wir die Arbeit an einem Thema fort, das aktueller denn je ist: die Gestaltung jugendgerechter kultureller Bildungsangebote in einer digitalen Gesellschaft.
Die neue Methode »Komm, wir suchen Frieden« inspiriert Kinder und Jugendliche dazu, ihre eigenen Vorstellungen von Frieden zu entwickeln und umzusetzen.
Was ist eigentlich Frieden? Was macht ihn aus? Wie fühlt er sich an? Und wie können wir ihn bewahren? Gemeinsam mit Schüler*innen der Grundschule Diesdorf und des Hegel-Gymnasiums Magdeburg begab sich das Puppentheater Magdeburg auf eine Forschungsreise, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Entstanden ist nicht nur die Inszenierung »Frieden und Krieg und ich«, sondern auch die begleitende Methode »Komm, wir suchen Frieden«. Diese wurde in Kooperation mit der .lkj) – Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. entwickelt und nun unter https://methoden.lkj-lsa.de veröffentlicht.
Ein Angebot für Bildungseinrichtungen und Interessierte
Mit der Methodenentwicklung »Komm, wir suchen Frieden« bieten die .lkj) – Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. und das Puppentheater Magdeburg ein innovatives Spielangebot für Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren an, das ihnen ermöglicht, sich kreativ, spielerisch und ortsunabhängig mit den Themen Frieden auseinanderzusetzen. Im Fokus steht nicht das Gewinnen des Spiels, sondern das gemeinsame Entdecken und Reflektieren. Nadia Boltes, Projektleiterin der »Servicestelle für digitale kulturelle Bildung« betont: »Ziel ist es, jungen Menschen einen Raum für eigene Ideen und Vorstellungen zu geben und ihnen durch spielerisches Lernen die Möglichkeit zu bieten, sich selbst als aktive Gestalter*innen einer solidarischen Gesellschaft wahrzunehmen.«
Unterstützt werden sie dabei von der interaktiven App Actionbound. Die Anwendung führt sie durch die Aufgaben und regt auf kreative Weise zum Mitgestalten an. Die Methode wird für zwei Altersgruppen angeboten. Kinder ab sechs Jahren nähern sich spielerisch und per Audio geleitet dem Thema Frieden an. Für ältere Kinder ab zehn Jahren liegt der Fokus auf der Auseinandersetzung mit den Themen Selbstermächtigung und dem Gestalten eines eigenen Verständnisses von Frieden. Auf spielerische Weise lernen die Kinder, sich zu positionieren und sich konstruktiv für ein friedliches Miteinander einzusetzen. »Die Methode fördert dabei nicht nur den Austausch, sondern auch das Verständnis für unterschiedliche Perspektiven – ein wichtiger Schritt hin zur Eigenverantwortung, Kooperation und Selbstermächtigung«, so die leitende Theaterpädagogin Marlen Geisler.
Einblicke in die künstlerische Entwicklung
Das Projekt entstand begleitend zur Inszenierung »Frieden und Krieg und ich« am Puppentheater Magdeburg. Der Impuls: ein Gegenstück zu den gewaltbetonten Kinderspielen der Gegenwart zu schaffen und ein Friedensspiel zu entwickeln, das junge Menschen inspiriert, sich aktiv mit den Themen Frieden und Krieg auseinanderzusetzen. »Das Puppentheater kooperierte dazu eng mit Schulen und befragte Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 15 Jahren zu ihren Vorstellungen von Frieden und Krieg. Die Antworten und Ideen der Kinder flossen direkt in die Inszenierung und die Methodenentwicklung ein, sodass ein interaktives, für Kinder verständliches und motivierendes Konzept entstand«, ergänzt Marlen Geisler.
Unter der Leitung von Marlen Geisler und in Zusammenarbeit mit Nadia Boltes wurde ein kreatives Rahmenkonzept entwickelt, das theoretische und praktische Elemente verbindet. Neben der digitalen Anleitung durch die App konnten die Teilnehmenden im Rahmen von Theaterworkshops mit Collagen und Avataren kreativ arbeiten und sich so einen spielerischen Zugang zu den komplexen Themen Frieden und Krieg erarbeiten.
Ein Bildungsauftrag mit gesellschaftlicher Relevanz
Mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt schaffen die »Servicestelle digitale kulturelle Bildung« und das Puppentheater Magdeburg Raum für Kinder, Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit zu finden. Das Projekt »Komm, wir suchen Frieden« ist dabei mehr als ein klassisches Spiel: Es fordert die Teilnehmenden heraus, offen für Neues zu sein, flexibel zu reagieren und sich auf die Gedanken anderer einzulassen. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Entdecken und Erschaffen, nicht das Gewinnen. Am Ende erwartet die Gruppen eine Reflexion, in der die Kinder ihre Erfahrungen teilen und darüber sprechen, was Frieden für sie persönlich bedeutet.
Die Methode »Komm, wir suchen Frieden« ist auch außerhalb der Inszenierung des Puppentheaters Magdeburg nutzbar und steht Bildungseinrichtungen, Lehrkräften und pädagogischem Fachpersonal kostenfrei auf der Methodenseite der .lkj) Sachsen-Anhalt unter https://methoden.lkj-lsa.de zur Verfügung.
Hintergrund »Frieden und Krieg und ich«
Mit »Frieden und Krieg und ich« ist auf der Theaterbühne eine Inszenierung mit Puppen, Objekten und Musik entstanden. Im Vorfeld wurden Gespräche mit Kindern geführt, es wurde ertastet und erspielt, wie die Furcht der Kinder, ihre Nöte und Hoffnungen aussehen, wie sie sich anhören und anfühlen. Mit Worten derer, für die das Stück gespielt wird, und den Gedanken und Erfahrungen der beteiligten Künstler*innen begibt sich die Inszenierung auf die Suche nach Antworten. »Frieden und Krieg und ich« feierte am 10. Februar 2024 Uraufführung und wird in der kommenden Spielzeit wiederaufgenommen.
Found in Translation – Felicia Festival 2024
Im letzten Jahr feierte das Felicia Festival für Künstliche Intelligenz und Musik seine erfolgreiche Premiere mit vielen Mitmach-Workshops, einem Hörspiel, Konzerten und einem Schauspiel.
Dieses Jahr kommt Felicia thematisch noch facettenreicher zurück und setzt seinen Fokus erweitert auch auf die Bildende Kunst und wiederholt die Musik, mit Kunstinstallationen, Workshops, interaktiven Musikperformances sowie einer Gesprächslounge.
Tagsüber locken Workshops zum Erkunden und Selber-Ausprobieren mit einem Cross-Media Creativity-Workshop, der die Technik, die Künstliche Intelligenz und handgemachte Klaviermusik zusammenbringt, einem Lap bei dem Synthesizer mit Künstlicher Intelligenz gekoppelt werden und einem Kurs in dem verschiedene AI Music Tools vorgestellt- und ausprobiert werden können. Hier werden alle Levels des Schwierigkeitsgrades bedient für Interessierte oder auch Fortgeschrittene. Familienworkshops laden dazu ein, Instrumente selber zu bauen, Klaviere zu programmieren oder eigene Theaterinszenerungen herzustellen.
Im gesamten Gesellschaftshaus finden sich Kunstperformances und Musikstationen zum Selbererkunden und Erfahren.
Eine Gesprächslounge lädt zum aktiven Austausch mit den verschiedenen Expertinnen und Experten ein und es gibt einen Rückblick auf den gerade stattgefundenen Hackaton der Universität Magdeburg und seine Ergebnisse.
Am Abend wollen wir dann in andere Sphären abtauchen beim Konzert mit Jovanka von Wilsdorf und Cellistin Ashia Grzesik, die sich fragen, was wäre, wenn künstliche Intelligenz auf menschliche Emotionen trifft und Musik entsteht? „Found in Translation“ erforscht die Grenzen zwischen menschlicher und maschineller Kreativität und begibt sich auf die Suche nach einer weiblichen KI. Mithilfe der angezeigten Ausgabe eines KI-Emotionstrackers als Musikpartitur treten KI-Stimmen in einen intimen Dialog mit einem Cello und einer menschlichen Stimme und entwickeln sich zu einer atemberaubenden audiovisuellen Geschichte.
Im Anschluss schließt sich ein Nachtkonzert mit der Berliner Band Ausklang an, die mit Künstliche Intelligenz in der Musik ebenso experimentieren und sich in den Welten der Ambient und Post-Rock Szene zu Hause fühlen und gemeinsam mit Lichtkünstler Max Fuchs eine fast schwebende Szenerie erschaffen werden.
Felicia ist ein echtes Gemeinschaftswerk der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, der Landeshauptstadt Magdeburg, des Gesellschafshauses Magdeburg und des Magdeburger Musikverein. Die .lkj) Sachsen-Anhalt unterstützt als Kooperationspartnerin für die Kinder- und Jugendworkshops und ist mit der »Servicestelle digitale kulturelle Bildung« mit vor Ort.
Daten: 26. Oktober 2024 im Gesellschaftshaus Magdeburg
Weitere Informationen und Tickets unter: felicia-festival.ai
Die Programmhighlights im Überblick:
Workshops
10:00/11:00-13:30 Uhr
Gesprächslounge
13:30-15:00 Uhr
Workshops
15:30-17:30 Uhr
Gesellschaftshaus
Musikperformance mit Anda Kryeziu
18:30 Uhr
Found in translation – Konzert
19:30 Uhr
Nachtkonzert mit Ausklang
21:00 Uhr
Ganztägig
Ausstellungen/Installationen
Neue Methode der Servicestelle für digitale Kulturelle...
Die Servicestelle für digitale kulturelle Bildung der .lkj) – Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. hat eine neue Methode entwickelt und für Multiplikator*innen in der Methodenmediathek bereitgestellt.
Worum geht es?
Egal ob vor Prüfungen, Spinnen oder dem Alleinsein – jede*r von uns hat vor irgendetwas Angst. Und das ist absolut okay! Unsere neue Methode »Mein Mutmonster« hilft euch dabei, spielerisch mit Kindern ab 4 Jahren über ihre Ängste ins Gespräch zu kommen. Was bedeutet Angst eigentlich? Welche Gründe gibt es dafür? Wie fühlt es sich an, wenn man Angst hat? Ziept es dann im Bauch und fühlt sich Angst bei allen Menschen gleich an? Und: Was schenkt Mut, Zuversicht und Kraft?
Gemeinsam überlegt ihr, was Mut machen kann, und bastelt hierfür mithilfe der kostenlosen App ChatterPix Kids kleine Monster, die Mut zusprechen.
Das erwartet dich
Bei dieser Methode befassen wir uns mit den Themen Angst und Mut. Gemeinsam mit den Kindern überlegt ihr, was Angst einjagen und dabei Mut machen kann. Ihr gestaltet ein analoges oder digitales Mutmonster und lasst dieses lebendig werden – damit es euch immer Mut zusprechen kann!
Die Autorin der Methode
Sarah Melzer ist Medienpädagogin und wirkt beim medienpädagogischen Netzwerk workshoppen eG in Halle (Saale). Das Netzwerk bietet zahlreiche Seminare, Workshops und Vorträge zu Medienthemen an. Dabei steht die produktive Mediennutzung im Fokus. Medienkompetenz wird durch die Produktion von Medien erlernt: Es werden Trickfilme erstellt, Fotos bearbeitet oder mit KI experimentiert. Durch den kreativen Medieneinsatz werden spielerisch auch umfangreiche Themen wie Fake News oder Cybermobbing bearbeitet. Bei der Arbeit des Netzwerkes steht die Zielgruppe im Vordergrund – die Workshops sind geprägt von aktiven Übungen und einem Miteinander auf Augenhöhe.
Die »Servicestelle für digitale kulturelle Bildung« ist eine Anlaufstelle für alle, die im Bereich der digitalen Kulturellen Bildung tätig sind – oder tätig werden wollen. Sie ist einerseits eine Plattform zum Austausch und zur Fortbildung von Kulturakteur*innen in Sachsen-Anhalt. Andererseits werden neue Methoden entwickelt, getestet und zur Verfügung gestellt. Es entsteht eine Mediathek an erprobten Methoden der digitalen Kulturellen Bildung, die für alle kostenfrei zugänglich ist
Die »Servicestelle für digitale kulturelle Bildung« ist ein Programm der .lkj) Sachsen-Anhalt mit bundesweitem Modellcharakter und wird gefördert vom Land Sachsen-Anhalt.
Rückblick auf den Fachtag »Pixel, Pinsel, Perspektiven:...
Am 13. September 2024 fand im Forum Gestaltung in Magdeburg der Fachtag »Pixel, Pinsel, Perspektiven: Die Zukunft der Kulturellen Bildung ist digital« der .lkj) Sachsen-Anhalt statt. Praktiker*innen und Interessierte aus dem Vermittlungs- und Bildungsbereich waren eingeladen, sich intensiv mit den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Kontext der Kulturellen Bildung auseinanderzusetzen. Rund 80 Fachkräfte und Interessierte nahmen die Gelegenheit wahr, spannende Impulse zu erhalten, digitale künstlerische Ansätze zu erkunden und praxisnahe Methoden kennenzulernen.
Eröffnung und Podiumsgespräch
Wybke Wiechell, Geschäftsführerin der .lkj) Sachsen-Anhalt, begrüßte die Anwesenden mit einem inspirierenden Grußwort. Sie betonte die Bedeutung der Digitalisierung in der Kulturellen Bildung und die Notwendigkeit, digitale Technologien kreativ zu nutzen, um Bildung und Teilhabe nachhaltig zu gestalten.
Anschließend leitete ein Podiumsgespräch den inhaltlichen Teil des Fachtages ein. Unter dem Titel »Erfolgsfaktoren Digital?! Relevanz, Notwendigkeit und Chancen in der Kulturellen Bildung« diskutierten Dr.in Eva Bürgermeister, Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ), Lea Argirov, Engagementbotschafterin für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, und Medienpädagogin Vera Marie Rodewald über die digitale Transformation in der Bildungslandschaft.
Digitale Medien sind heute ein integraler Bestandteil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen, so die Expert*innen. Es sei wichtig, sich die Zielgruppen, ihre Bedürfnisse und Interessen genau anzuschauen. Junge Menschen erwarten demnach nicht nur digitale Angebote. Sie wünschen sich insbesondere Formate, in denen sie – ähnlich wie in einem Labor – ihre eigenen Erfahrungen ein-
bringen, selbstbestimmt experimentieren und hierarchiearm zusammenarbeiten können, betonte Dr.in Eva Bürgermeister. Dabei komme es vor allem auf Fehlerfreundlichkeit, Flexibilität und ein attraktives Setting an. Digitale Medien eröffnen jungen Menschen zudem Räume, um sich auszutauschen, sich kritisch mit sich selbst und der Welt auseinanderzusetzen. Sie bieten ihnen einen sicheren Ort und sind prägend für die eigene Identitätsbildung, unterstrich Lea Argirov.
Sie bergen darüber hinaus das große Potenzial, auch Menschen ansprechen zu können, denen sonst die Teilhabe an Kultureller Bildung verwehrt bleiben würde. Plattformen wie beispielsweise Discord, die laut der aktuellen JIM-Studie von Jugendlichen gern und regelmäßig genutzt werden, könnten dabei helfen, sowohl Heranwachsende im ländlichen Raum als auch im Ausland zu erreichen. Daneben fördern auch ortsunabhängige Formate, die selbstständig ausprobiert werden können, die kulturelle Teilhabe, so Lea Argirov. Als gelungene Vermittlungsformate benannte sie u. a. den Audiowalk SAFE HARBOUR, der die Migrationsgeschichte in Wismar dokumentiert, und die App Konterbunt, die Strategien im Umgang mit Stammtischparolen vermittelt.
Die Fortbildung «Sexting und Cybergrooming – Sexualisierte Gewalt im Netz», organisiert von der «Servicestelle digitale kulturelle Bildung» in Zusammenarbeit mit der «Servicestelle Kinder- und Jugendschutz», bot einen Einblick in die Thematik der sexualisierten Gewalt im digitalen Raum, die auch Kinder und Jugendliche zunehmend betreffen kann.
Die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen ist geprägt von einer starken Online-Präsenz. Der oft ungehinderte Zugang zum Internet ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, Inhalte zu konsumieren, die möglicherweise nicht ihrem Alter angemessen sind. Hierbei können Pornografie und nicht jugendfreie Inhalte zu heimlichen «Aufklärern» werden, wodurch ein möglicher Druck bei ersten sexuellen Erfahrungen entstehen kann. Zudem müssen wir ein stärkeres Bewusstsein schaffen, dass das Zeigen oder Weiterleiten von pornografischem Material durch Kinder und Jugendliche auch strafrechtliche Konsequenzen haben kann.
Es ist von entscheidender Bedeutung, junge Menschen für die möglichen Folgen ihres Online-Verhaltens zu sensibilisieren und in der digitalen Welt zu begleiten. Nur so können wir ihre Widerstandsfähigkeit stärken und sie für potenzielle Risiken im digitalen Raum besser wappnen. In der Fortbildung wurden daher Lösungsstrategien vermittelt, Informationen zu Schutzeinstellungen präsentiert und Hilfsangebote vorgestellt, um Jugendlichen einen sicheren Umgang mit digitalen Medien zu ermöglichen.
Die Fortbildung war ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die Herausforderungen der digitalen Welt zu schärfen und gleichzeitig konkrete Maßnahmen zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Netz kennen zu lernen.
Entdecke mit Tagtool deine Zukunftsvisionen
Tauche ein in eine Welt der Kreativität und Technologie! Mit der Tagtool-App wird das iPad zu einem visuellen Live-Instrument, das Lichtmalerei, animierte Graffiti und improvisierte Geschichten ermöglicht. Die Methode »Entdecke mit Tagtool deine Zukunftsvisionen« wurde von der »Servicestelle für digitale kulturelle Bildung« entwickelt, um die Vorstellungskraft von Kindern und Jugendlichen zu fördern. In einer Welt, in der Technologie eine Schlüsselrolle spielt, bietet dieser Workshop eine tolle Gelegenheit, moderne Technologien als kreatives Werkzeug zu nutzen. Die Teilnehmenden lernen die Tagtool-App kennen, erleben ihre kreativen Möglichkeiten und setzen sich künstlerisch mit ihren individuellen Zukunftsvorstellungen auseinander.
KI Labor
Die «Servicestelle für digitale kulturelle Bildung» der .lkj) – Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. hat eine neue Methode entwickelt, die ab sofort für Multiplikator*innen frei zugänglich ist. Die Methode mit dem Titel «KI Labor – Kann KI Kunst?» wurde kürzlich in der Methodendatenbank veröffentlicht.
Die Tatsache, dass Künstliche Intelligenz (KI) bereits Kunstwerke erschafft, inszeniert und verbreitet, ist unbestreitbar. Doch ist die KI hier die geniale Erschafferin, Urheberin und Autorin oder lediglich ein neues Werkzeug und eine Technik für Künstlerinnen? Hängt die Beantwortung dieser Frage nicht zuletzt davon ab, wie wir die Arbeit in einem Netzwerk von handelnden Akteur*innen betrachten, diskutieren und bewerten? Der Kunstmarkt hat bereits seine Position bezogen, indem von KI generierte Schöpfungen global ausgestellt, versteigert, gekauft und gesammelt werden.
Ziel dieser Methode «KI Labor – Kann KI Kunst?» ist es, den Teilnehmenden generative KIs als kreative Tools zugänglich zu machen, um sich auf innovative Weise ausdrücken zu können. In Teams entwickeln die Kinder- und Jugendlichen eigene Geschichten und dazugehörige Bildelemente, wobei sie verschiedene KIs nutzen, um ihren Gedanken Ausdruck zu verleihen und neue künstlerische Ausdrucksformen zu erkunden.
Der kreative Prozess wird dabei bewusst durch den Einsatz der KI beeinflusst und unterstützt. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, die Technologie als kreatives Werkzeug zu nutzen, das ihre Ideen erweitert und neue Perspektiven eröffnet. Sie werden ermutigt, die KI nicht als reinen Schöpfer zu sehen, sondern als Partner*innen im kreativen Schaffensprozess. Die Teilnehmenden werden eingeladen ihre Erfahrungen und Ergebnisse zu reflektieren und darüber zu diskutieren, wie sich der künstlerische Prozess mit KI von anderen traditionellen künstlerischen Prozessen unterscheidet. Fragen wie «Inwiefern beeinflusst die KI unsere Vorstellungen von Kreativität und Originalität?» oder «Welche Rolle spielt die Interaktion zwischen Menschen und Maschinen in diesem Prozess?» können Gegenstand der Diskussion sein.
Methodenentwicklung:
Die Servicestelle für digitale kulturelle Bildung der .lkj) – Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. hat eine neue Methode entwickelt, die ab sofort für Multiplikator*innen frei zugänglich ist. Die Methode mit dem Titel Motörbörd -Baue dir einen elektronischen Zwitschervogel wurde kürzlich in der Methodendatenbank veröffentlicht.
Der Motörbörd ist ein Bausatz, der sich mithilfe eines Motors als Dynamo selbst mit Energie versorgt. Mit nur wenigen Bauteilen kann der Bausatz schnell zusammengelötet werden und anschließend nach eigenen Vorstellungen bemalt und gestaltet werden. Die elektronische Schaltung des Motörbörds besteht aus wenigen Bauteilen, und durch das Drehen des Motors werden realistisch klingende Vogelstimmen erzeugt.
Die Methode ermöglicht einen einfachen Einstieg in die Welt der elektronischen Bauteile und vermittelt grundlegende Kenntnisse darüber, wie der Motörbörd funktioniert. Dabei wird deutlich, dass auch komplexe elektronische Geräte nur aus einer Handvoll unterschiedlicher Bauteile bestehen. Die Methode behandelt Themen wie Energieerzeugung, Klangübertragung und Klangerzeugung.
Im praktischen Teil der Methode erhält man alle benötigten Materialien, um einen eigenen Motörbörd zu bauen. Dabei lernt man auch die Grundlagen des Lötens. Die Schaltung wird Schritt für Schritt aufgebaut, wobei der Bausatz entweder direkt verlötet oder mit Hilfe einer Leiterplatte verbunden werden kann. Nachdem der Motörbörd fertig aufgebaut ist, kann er nach Belieben bemalt und gestaltet werden.
Der Motörbörd wurde vom Ingenieur Christoph Haberer entwickelt und basiert auf der Idee, durch das Drehen eines Motors Energie zu erzeugen und diese in Vogelstimmen umzuwandeln. Steffen Koritsch a.k.a noisio ist ein gelernter Elektroniker, der sich nach seinem Kunststudium wieder dem Lötkolben zuwandte und nun die Methode aufbereitet hat.
Die Methode erfordert das Verbinden aller Bauteile gemäß des Plans. Dies kann beispielsweise mit einem Steckbrett erfolgen, wobei die Verbindungen vorläufig sind und wieder getrennt werden können. Um den Motörbörd jedoch verwenden zu können, müssen dauerhafte Verbindungen hergestellt werden. Hier kommt das Löten ins Spiel. Durch das Schmelzen von Lötzinn mit einem Lötkolben werden die metallenen Beine der Bauteile verbunden. Bei der einfachen Schaltung des Motörbörds können die elektronischen Teile sogar direkt verlötet werden.
Die Methode zeigt, wie mit Lötkolben und Lötzinn dauerhafte und feste Verbindungen hergestellt werden können. Nachdem alle Bauteile auf der Platine verlötet sind, kann der selbst gebaute Motörbörd getestet werden, indem die Motorwelle mehrmals nach rechts gedreht wird. Nach einigen Umdrehungen sollten die ersten Vogelstimmen zu hören sein.
Der Motörbörd kann nach Belieben bemalt und gestaltet werden. Es gibt die Möglichkeit, die Vorlage auszudrucken und mit Stiften oder Farben zu bemalen oder sogar einen eigenen Vogel aus Elektronikschrott oder recycelten Materialien zu gestalten.
Der Motörbörd bietet eine kreative Möglichkeit, Kulturelle Bildung mit dem Thema Elektronik und Löten zu verbinden. Durch den Bau und die individuelle Gestaltung des elektromechanischen Vogelstimmengenerators können Teilnehmenden spielerisch ihre Fähigkeiten in der elektronischen Montage und im kreativen Gestalten erweitern.
Weniger Hate, mehr Herz
Die .lkj) Sachsen-Anhalt hat in Kooperation mit der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz von fjp>media im April eine kostenfreie Fortbildungsreihe gestartet. Ziel ist es, pädagogische Fachkräfte und Interessierte der kulturellen Kinder- und Jugendbildung dabei zu unterstützen, digitale Medien zu verstehen und neue Formate für ihre Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Zum Auftakt am 25. April 2023 erhielten die Teilnehmenden Einblick in die Medienwelten von Kindern und Jugendlichen, aktuelle Trends und potenzielle Gefahren im Netz.
©Katharina Remiorz
Ob Fitness, Livestyle, Gaming, Mode oder Musik: Influencer*innen wie Montana Black, Trymacs, Pamela Reif oder Charli D’Amelio sind aus der heutigen Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Mit ihren Storys, TikToks und Let’s Plays beeindrucken und inspirieren sie ihre jungen Follower*innen, sie sprechen dieselbe Sprache, geben Orientierung, sind vermeintlich ganz nah und werden so zu Idolen von Heranwachsenden.
Influencer*innen wie auch digitale Medien allgemein prägen mehr und mehr den Alltag von Kindern und Jugendlichen. Die Kommunikation mithilfe digitaler Medien und die Nutzung von Sozialen Netzwerken und Messengern wie WhatsApp, Instagram, YouTube, TikTok und Co. sind laut JIM-Studie 2021 und JIMplus 2020 insbesondere während der Coronapandemie, als Schule in gewohnter Weise wegfiel und Heranwachsende auf Treffen mit Freund*innen verzichten mussten, zunehmend in den Fokus gerückt. So gehört die Internetnutzung noch vor Musikhören und digitalen Spielen zur häufigsten regelmäßigen medialen Freizeitbeschäftigungen. Smartphone und Computer sind indes zum wichtigsten Gerät geworden.
Diese Entwicklung birgt viele Chancen zum Lernen, Kommunizieren, kreativ werden und Spaß haben, aber auch das Risiko, negative Erfahrungen zu sammeln: überzeichnete Geschlechterrollen, Challenges, Cybergrooming oder die Konfrontation mit jugendgefährdenden Inhalten, Fake News und Verschwörungstheorien sind nur einige Gefahren, die Heranwachsende begegnen können, berichten die Referentinnen Dr. Katja Bach und Yvonne Becher von der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz. Auch Themen wie der souveräne Umgang mit Datenschutz und Persönlichkeitsrechten sei Kindern und Jugendlichen oftmals nicht präsent.
Neben Eltern sind insbesondere pädagogische Fachkräfte in der Verantwortung, junge Menschen zu sensibilisieren und sie dazu zu befähigen, sich vor Gefahren im Netz schützen zu können. Dabei sollten Kinder- und Jugendschutzmaßnahmen nicht von oben herab entschieden, sondern gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen präventiv entwickelt werden, so die Referentinnen. Wichtig sei es hierbei, die Bedürfnisse, Interessen und Erfahrungen Heranwachsender zu respektieren und einzubeziehen. Eltern und pädagogische Fachkräfte sollten sich wertschätzend und offen mit Kindern und Jugendlichen über deren Onlineerfahrung austauschen und sie so zu einem kritischen und selbstbewussten Umgang ermutigen. Auch das Schaffen gemeinsamer Medienerlebnisse mithilfe eines spielerischen, kreativen und kritisch-konstruktiven Ansatzes kann Kinder und Jugendliche darin unterstützen, ein Verständnis für digitale Mechanismen und Prozesse aufzubauen, das Vertrauen in ihre Urteilskraft zu stärken und sie anregen, digitale Medien bewusst zu nutzen und neue Erfahrungen zu sammeln.
Eine Möglichkeit, Ansätze wie Edutainment und Gamification zu vereinen, bieten Escape Rooms. Wie mit dieser Methode beispielsweise jugendschutzrelevante Themen spielerisch vermittelt werden können, ist Gegenstand der Fortbildung Gamification: Escape Games im Jugendschutz, die am 25. Mai 2023 ebenfalls in Kooperation mit der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz und der .lkj) Sachsen-Anhalt angeboten wird.
Daneben organisieren das Projekt Jugendverband ans Netz des Kinder- und Jugendrings Sachsen-Anhalt und die Servicestelle digitale kulturelle Bildung der .lkj) Sachsen-Anhalt am 5. Juni 2023 den Workshop Digital Minds – Entdecke deine digitale Haltung! Die Veranstaltung, die sich an Fachkräfte der (kulturellen) Kinder- und Jugendbildung und Jugend(verbands)arbeit richtet, bietet einen Einstieg in das Thema Haltungsentwicklung in Bezug auf Medien und Digitalisierung und zeigt auf, wie sich eine professionelle digitale Haltung herausbildet.
- Gamification: Escape Games im Jugendschutz
25. Mai // 9 bis 15 Uhr
.lkj) Sachsen-Anhalt / Brandenburger Str. 9 / Raum 2.12 Magdeburg
Zur Anmeldung - Digital Minds – Entdecke deine digitale Haltung!
5. Juni // 10 bis 14 Uhr
Passage 13 Neustädter Passage 13, Halle (Saale)
Zur Anmeldung
Die Servicestelle digitale kulturelle Bildung ist eine Anlaufstelle für alle, die im Bereich Digitale Kulturelle Bildung tätig sind – oder tätig werden wollen. Dabei geht es auf der praktischen Ebene einerseits um Fortbildung und Vernetzung der*diejenigen, die Angebote machen möchten. Andererseits werden neue Methoden entwickelt, getestet und zur Verfügung gestellt. Übergeordnetes Ziel der Servicestelle ist es, dass Kinder und Jugendliche selbstbestimmt an Kunst und Kultur teilhaben können. Die „Servicestelle digitale kulturelle Bildung“ ist angesiedelt bei der .lkj) Sachsen-Anhalt und wird gefördert vom Land Sachsen-Anhalt.